Wer anderen etwas vorgedacht,
                        wird jahrelang erst ausgelacht.
                        Begreift man die Entdeckung endlich,
                        so nennt sie jeder selbstverständlich.
              (W. Busch)

Nachstehender Beitrag ist ein Auszug aus dem Nachruf für Dr. Ludwig (gest. 2004).

Dr. Frank Beck und Peter Holz (beide AMS GmbH) würdigen das Lebenswerk von Dr. Ludwig. Den vollständigen Beitrag/Nachruf finden Sie in der Zeitschrift CO`MED Nr. 5 / 2004, S. 5-8.

Wer die Vita von Dr. Ludwig aufmerksam liest, dem wird - trotz aller tabellarischen Verkürzung - sehr schnell bewusst, dass es sich um ein bewegtes und sehr erfülltes Wissenschaftler-Leben handeln muss. Da die "Lebens-Stationen" selbst von Dr. Ludwig zusammengestellt wurden, können wir annehmen, dass diese Lebensdaten auch aus seiner Sicht Bedeutung haben.

Gleichwohl sagen sie letztlich sehr wenig aus über die Person und die Persönlichkeit Dr. Ludwigs, sein Lebenswerk, das sich hinter diesen "Stationen" verbirgt, seine verschiedenen Rollen, die er über die eigentliche Rolle des Wissenschaftlers hinaus erfüllte.

Dazu gehören, neben seiner Rolle als Naturwissenschaftler auch die Rollen des Natur- und Sozialphilosophen, des Humanisten und Aufklärers, des Entwicklers und des universell Gebildeten.

In einem seiner wichtigsten erkenntnistheoretischen Beiträge - "Die erweiterte einheitliche Quantenfeldtheorie von Burkhard Heim" (1998) - finden wir einen Satz, der gewissermaßen auf Dr. Ludwig und sein Leben selbst verweist:

"Eine makroskopische Kausalität wird durch viele Einzelereignisse erzeugt. Eine "Selbstorganisation" entsteht nur scheinbar. In Wirklichkeit geschieht die Steuerung aus dem G4. Dieser zentrale Teil des R12 enthält eine unermessliche Intelligenz. Viele Physiker sind durch die Beschäftigung mit der mathematischen Physik zu Gott gekommen."

Die wissenschaftliche Tätigkeit von Dr. Ludwig dokumentiert sich in weit über 100 deutsch- und englischsprachigen Fachartikeln. Er war ständiger Autor in zahlreichen  Fachzeitschriften und verfasste mehrere Bücher. Über zwei Jahrzehnte hinweg war er auf zahlreichen nationalen und internationalen Kongressen ein viel gefragter Referent, der wirklich etwas zu sagen hatte. Führte er seine Zuhörer doch im Laufe der Jahre immer mehr in eine neue Denkform über Mensch und Welt, hin zur der Wechselwirkung von Mikro- und Makrokosmos.

Die Bücher "SIT – System-Informations-Therapie" (1994) und "Informative Medizin" (1998) gehören sicher zu seinen wichtigsten Publikationen. Ebenso sein letztes Buch "Wasser und Homöopathie" (erschienenen im Jahr 2002), das zum weiteren biophysikalischen Verständnis der Homöopathie entscheidend beiträgt.

Die drei exemplarisch genannten Werke geben einen guten Einblick in das, was sich als das Lebenswerk von Dr. rer. nat. Wolfgang Ludwig bezeichnen lässt.

Wollen wir das wissenschaftlich-praktische Lebenswerk von Dr. Ludwig beschreiben, kommen wir an dem Begriff "Paradigmenwechsel in der Medizin" nicht vorbei. Mit seinen biophysikalischen Erkenntnissen, seinen umfangreichen wissenschaftlich-praktischen Forschungsarbeiten hat er den Weg von der klassischen Schulmedizin hin zu einer Medizin vorgezeichnet und mitbestimmt, die dem Menschen möglichst ohne Nebenwirkungen hilft.

Er konnte seinen Zuhörern und Lesern die Grenzen einer konventionellen Physik mit ihrem "mechanistischen Weltbild" – wie kaum einer sonst – aufzeigen und erfuhr daher auch kaum Widerspruch, wenn er in Publikationen, Vorträgen und auf Seminaren H. PIETSCHMANN, einen Vertreter der Theoretischen Physik, zitierte und gleichzeitig noch ergänzt:

"Die Schulmedizin erhebt den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit, aber sie benutzt eine Wissenschaft des 19. Jahrhunderts. In diesem Sinne ist es wirklich an der Zeit, dass sich die Universitäten endlich dazu durchringen, ihr altes Denken aus dem 19. Jahrhundert zu überwinden."

Dr. Ludwig gehört zu den wenigen Menschen, die das Werk von Burkhard Heim (in Folge mit W. Dröscher) in seiner Ganzheit gelesen, in seiner Tragweite erfasst und Schlüsse daraus gezogen haben.

Andreas Resch, in dessen Innsbrucker Verlag die Werke von Heim und Dröscher herausgegeben werden, wusste sehr wohl um die "Übersetzer-Verdienste" von Dr. Ludwig. In seinem Vorwort zur Schrift von Dr. Ludwig über "Die erweiterte einheitliche Quantenfeldtheorie von Burkhard Heim" schreibt er:

„[...] dass die Veröffentlichungen von Heim fast nur Fachexperten verständlich sind und selbst von diesen besondere Anstrengungen erfordern. Umso erfreulicher ist es, dass einige Experten sich die Mühe machen, den einen oder anderen Aspekt der Heimschen Theorie in zusammenfassender Form darzulegen."

Dr. Ludwig setzte sich viele Jahren mit der Heimschen Theorie auseinander und veröffentlichte eine Kurzfassung dazu in verschiedenen medizinischen Kongressbänden, Fachzeitschriften und Büchern. Beim Vortrag dieser auf Ärztekongressen zeigte sich großes Interesse, zumal die Darlegung einen sehr griffigen Einblick in Heims Theorie bietet. Seine Ausführungen mit den Abbildungen ermöglichen einem breiten Leserkreis einen sehr fundierten und anschaulichen Einstieg in Grundzüge der Heimschen Theorie.

"Ich bin daher Dr. Ludwig sehr zu Dank verpflichtet ... geht es hier doch um eine neue Denkform von Welt und Mensch."

Seine intellektuellen Voraussetzungen, verbunden mit dem ihm eigenen Willen und seiner ungeheuren Beharrlichkeit, schwierigste Aufgaben zu lösen, lassen Dr. Ludwig gewissermaßen zum "Übersetzer" und "Transmissionsriemen" der Heimschen Theorie und damit zu einem sehr wichtigen Wegbereiter von einer Erfahrungsheilkunde hin zu den Grundlagen einer wissenschaftlich begründeten Komplementärmedizin werden.

Ohne ihn hätte die Heimsche Theorie in der Medizin nur schwerlich Fuß gefasst. Sie wäre nahezu unbekannt und damit bedeutungslos geblieben.

Ohne Ludwigs Vorträge, ohne seine zahlreichen Aufsätze zu zentralen Themen und Begriffen der Heimschen Theorie, wären viele Vortrags-Mediziner, die sich Themen wie Bioresonanz, Magnetfeldtherapie und Homöopathie auf die Fahnen geschrieben haben, an wirklicher Erkenntnis sehr viel ärmer. Gleiches gilt für den betreffenden Bereich der Geräte-Entwicklung.

Sehr treffend beschreibt Prof. Popp in seinem Vorwort zum Buch "Informativen Medizin" die gesamte wissenschaftliche Leistung von Dr. Ludwig:

"Wolfgang Ludwig gehört zu den Physikern, die die Bioinformativen Verfahren in Deutschland wesentlich mitgeprägt haben."

Ein Blick auf die Websites verschiedener Herstellerfirmen zeigt einerseits, dass Dr. Ludwig in seiner Funktion als Biophysiker mittlerweile von einer Vielzahl von Herstellern in Anspruch genommen wird, obgleich die Geräte in ihrer Funktion und Wirkungsweise keineswegs mit den Ludwigschen Qualitätsmerkmalen übereinstimmen.

Andererseits sind jene Hersteller sehr dünn gesät, die genau wissen, welche grundlegenden Entwicklungsarbeiten Dr. Ludwig konkret für welche Therapierichtungen geleistet hat und dies auch öffentlich zu erkennen geben und entsprechend würdigen.

Zumindest ein Hersteller und langjähriger Weggefährte von Dr. Ludwig, Dr. Köhler, Vorsitzender der BIT-Ärzte-Gesellschaft und in diesem Kontext die ehemalige Firma VEGA, für die Dr. Ludwig viele Jahre als Berater und Referent tätig war, würdigt eigens die Verdienste von Dr. Ludwig, was die biophysikalische Begründung und gerätetechnische Entwicklung betreffen.

Dr. Ludwig war zeitlebens auf der Suche nach "Wechselwirkungen" - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Im Rahmen seiner Dissertation führte er europaweit von 1963 bis 1968 groß angelegte Messungen durch, wobei über Monate Geländemessungen mit Registriergeräten in Gegenden ohne Umweltbelastungen (Insel Sylt, später auch Teneriffa) und in Großstädten liefen. Rückblickend betrachtet war er bereits damals auf der Suche nach Wahrheit im Mikro- und Makrokosmos.

Dr. Ludwig forschte sein Leben lang über "Wechselwirkungen" in der Umwelt, zwischen Mensch und Umwelt, Sonne und Erde, im biologischen System.

Mit seinen Erkenntnissen über "Wechselwirkungen" – sei es in den "vier Seinsbereichen, zwischen Chaos und Ordnung", oder der Tatsache, dass Wechselwirkungsquanten der Materie übergeordnet sind – konnte er sowohl Kriterien für Gesundheit und Krankheit und Kriterien für die Entwicklung von biophysikalischen Geräten ableiten.

Dr. Ludwig gehört zu den wissenschaftlich ausgewiesenen Biophysikern, die quantenphysikalische Erkenntnisse für die Regulations-, Bioresonanz- und Magnetfeldverfahren praktisch nutzbar machten. Er zählt so zu den Wegbereitern eines neuen Medizinverständnisses.

Durch seine umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten hat er einen überragenden Beitrag zum Paradigmenwechsel in der Medizin geleistet.

Marketingexperten haben die Aufgabe, Botschaften zu formulieren. Diese Botschaften müssen für den Verbraucher verständlich sein und in eine Handlungsanweisung münden. Die Botschaft, die Dr. Ludwig seinen Lesern und Zuhörern immer wieder brachte, war klar und eindeutig:

"Die alte Trennung zwischen Geist und Körper, Subjekt und Objekt kann mit Hilfe der Quantentheorie überwunden werden. Denn berücksichtigt man nur die wägbare Materie, wie es die Biochemie und Schulmedizin tun, so erfasst man nur einen Bruchteil der Wirklichkeit. Erst unter Einbeziehung der Quantenfeldphysik können gültige Aussagen gemacht werden."

Zur weiteren Veranschaulichung bemühte Dr. Ludwig an diesem Punkt Albert Einstein. Dieses eindrucksvolle Zitat bewirkte bei vielen Zuhörern einen Aha-Effekt; zeigt es doch: Die Mathematisierbarkeit von Leben hat Grenzen und es bleibt immer ein metaphysischer Aspekt. Einstein sagte einmal:

"Man kann eine Symphonie von Beethoven nicht nur mathematisch als Variation von Luftdruckschwankungen beschreiben. Die Symphonie ist mehr, d.h. sie enthält metaphysische Elemente."

So betrachtet war Dr. Ludwig ein begabter Marketing-Experte. Man musste es selbst erlebt haben, wenn die Zuhörer nach einem Vortrag zu Dr. Ludwig kamen und sich persönlich dafür bedankten, dass sie durch seine Ausführungen endlich zum nötigen Verständnis gelangt waren.

Mit Hilfe seiner teilweisen legendären Schaubilder, die mittlerweile tausendfach kopiert "kreisen" oder sich in Büchern anderer Autoren ohne Quellenangabe wiederfinden lassen, hat es Dr. Ludwig immer wieder verstanden, hoch komplizierte mathematische Theorien verständlicher zu machen. Dazu gehört ganz besonders ein Schaubild, mit dem er Zuhörer und Leser die vier Seinsschichten mit jeweils einer eigenen Logikstruktur und einem hierarchischem Aufbau nahe brachte:

Seinsschichten wirken wechselseitig untereinander. Deshalb kann in jeder dieser Seinsschichten Krankheit entstehen und behandelt werden.

Es gibt wenige Schaubilder, die in so komprimierter Form so viel über den praktischen Nutzen der Quantenfeld-Theorie für eine moderne, menschenwürdige Medizin aussagen.

Es ist sicherlich ungewöhnlich, dass ein Nachruf ein Schaubild enthält. Aber was spricht dagegen? Immerhin würdigt es in seiner Weise einmal mehr das Lebenswerk von Dr. Ludwig. Es gehört zu ihm und hat viele Ärzte und Heilpraktiker in ihrer weiteren ganzheitlichen diagnostischen und therapeutischen Arbeit stark beeinflusst. In abstraktester Form veranschaulicht diese Grafik seine lebenslange wissenschaftliche Arbeit, die Erkenntnisse, die er im Laufe seiner Forschungs- und Entwicklungstätigkeit gewinnen konnte. Schließlich dokumentiert es, dass es ihm gelungen ist, die Erfahrungsheilkunde auf eine exakte wissenschaftliche Basis zu stellen.

Das Schaubild versinnbildlicht einen Großteil des Ludwigschen Lebenswerkes:

Damit hat Dr. Ludwig in beeindruckender Weise deutlich gemacht, dass Leben nicht mit quantitativen und mechanistischen Begriffen, nicht mit Kraft und Stoff, nicht mit Physik und Chemie allein zu beschreiben oder gar zu erklären ist.

Leben ist und bleibt in seinen wesentlichsten Eigenschaften metaphysisch, metachemisch, metamateriell, metaenergetisch und metamechanistisch.

Gleichwohl steht die konventionelle Medizin mit ihrem materialistischen Weltbild von Leben und Lebensprozessen einer bioenergetischen Therapie, einer Homöopathie oder Akupunktur immer noch relativ verständnislos gegenüber. Das dürfte vor allem auch darin begründet sein, dass es ihr im Rahmen ihres materialistischen Weltbildes und dem damit verbundenen Wissenschaftskonzeptes nicht gelingt (und nicht gelingen kann), Erklärungen für die Wirkungsweise von Homöopathie, Akupunktur oder für Bereiche der Naturheilkunde zu liefern. Stattdessen wird der unauflösbare Widerspruch als "das Problem des Übergangs von der Wissenschaft zur Esoterik, der Übergang von rationalem zu irrationalem Herangehen" definiert.

Versucht man dagegen, das Weltbild von Dr. Ludwig zu beschreiben, dann trifft wohl am ehesten das Begriffspaar "nachmaterialistisch" und "holistisch" zu. 

Mit seinem unaufhörlichen Streben, die Ganzheitsmedizin auf die Basis der Heimschen Quantenfeldtheorie zu stellen, hat Dr. Ludwig einen unschätzbaren Beitrag dazu geleistet, dass die Ganzheitsmedizin nicht zur Spielwiese für Esoteriker wurde.

Dr. Wolfgang Ludwig gehörte nicht zu den "Vortragskünstlern". Er hatte das, was vielen "geschliffenen Rednern" – insbesondere heute – vollkommen abgeht:

Er hatte Charisma.

Er redete nicht über etwas, was er nicht lebte, er schwatzte nicht über dies und morgen über das. Sein Taktgeber war nicht der Zeitgeist, sondern sein Lebenswerk bestimmte Inhalt und Form seiner Vorträge. Die Zuhörer erkannten: Hier redet jemand, der etwas zu sagen hat und der weiß, worüber er redet. Die Zuhörer spürten die Kompetenz des Vortragenden und spürten dessen absolute Glaubwürdigkeit.

Dr. Wolfgang Ludwig war Forscher und Aufklärender zugleich. Er war, was seine wissenschaftlichen Erkenntnisse anbelangte, selbstlos und bescheiden. Bescheidenheit und Selbstlosigkeit gehören zur Grundüberzeugung großer Menschen und sind nicht Ausdruck von Mangel an sozialer Kompetenz, wie das heute gelegentlich gesehen wird.

Die AMS GmbH und das Institut für Bioinformative Medizin, Weikersheim, werden im Sinne von Dr. Wolfgang Ludwig weiter arbeiten und forschen. Sein Verständnis von Medizin, die "wechselwirkt" zwischen Mensch und Natur und sich im Dienste einer Schöpfung von Mensch und Tier begreift, wird für uns weiterhin leitend sein.

Dr. Frank Beck, Peter Holz

Veröffentlichungen